Bei der Ausfahrt aus
Hässleholm unterhielt ich mich gleich mit einem einheimischen Radfahrer,
welcher selber auch Velotouren unternimmt und kürzlich in Südafrika
rumkurvte.
Nachdem mich die gestrige Etappe aus den schwedischen Wäldern herausführte,
fuhr ich heute praktisch den ganzen Tag durch weite Felder, unterbrochen
durch kleine Hügel und idyllische Alleen. Der Anstieg von Hörby nach Löberöd
ging zwar ziemlich in die Beine, dafür war der Blick über die Landschaft
umso faszinierender. Und die spätere Abfahrt war dann auch nicht zu
verachten…
In Veberöd suchte ich dann vergebens eine Paralellstrasse zur vielbefahrenen
11 Richtung Malmö, so dass ich dann doch ein paar Kilometer darauf
zurücklegen musste. Als ich dann nach Genarp abbiegen konnte, wurde es
glücklicherweise wieder ein bisschen ruhiger. Kurz darauf traf ich dann auch
noch zwei deutsche Schülerinnen, die mit ihren Rädern in Südschweden
herumziehen. Während sie nach Osten weiterfuhren, bog ich in die
entgegengesetzte Richtung ein und fuhr auf Nebenstrassen Malmö entgegen.
Bald waren dann auch Radwegschilder erkennbar, die den Weg in die City
zeigten. Dieses Vorgehen hatte dafür den Nachteil, dass ich dann ohne Plan
mitten in der Stadt war. An einer Kreuzung sah ich dann aber eine
Informationstafel mit dem Stadtplan – und ich konnte feststellen, dass ich
nur noch wenige Kilometer von der Unterkunft entfernt bin.
Die Jugendherberge war dann in den Häuserschluchten dennoch gut versteckt.
Hätte ich nicht gewusst, dass sie sich dort befindet, hätte ich sie wohl
kaum gefunden. Erfreut konnte ich aber feststellen, dass sich die
Reservation am Vortag gelohnt hat, denn an der Eingangstür wurde bereits
schriftlich informiert, dass die Herberge ausgebucht ist. Die Orientierung
innerhalb der JH ist dann gewöhnungsbedürftig, da sie in zwei Gebäuden
untergebracht ist, die miteinander verbunden sind. So geht es von der
Strasse aus zuerst einmal eine breite Treppe hoch (oder man nimmt den Lift),
die zum Empfang führt. Dann ist ein Gang nach hinten zu nehmen, eine enge
Wendeltreppe hoch, ein Gang quer und dann um die Ecke – und schon ist das
Zimmer erreicht, in dem ich mich einquartieren kann… Im Zimmer waren dann
insgesamt 6 Personen untergebracht, die aber nicht nur Urlaub in Malmö
verbrachten, sondern auch aus dem Ausland hierher kamen um zu arbeiten.
Nachdem ich mich eingerichtet und eine erfrischende Dusche genommen hatte,
schlenderte ich durch die City. Dabei zeigte sich, dass die Jugendherberge
wirklich zentral gelegen ist, denn die Fussgängerzone beginnt praktisch um
die Ecke. Beim Bahnhof ergatterte ich mir dann noch ein Ticket, um Morgen
mit dem Zug über die Öresund-Brücke nach Kopenhagen zu gelangen. Meine
vorherigen Abklärungen ergaben widersprüchliche Angaben, ob diese Brücke mit
dem Fahrrad überquert werden darf, so dass ich mich für die sicherere
Variante entschied – insbesondere, da es morgen sowieso regnen wird.
Ich ass noch was in einem Restaurant, und als ich wieder ins Freie kam, war
dann der Regen auch schon da. Eilig machte ich mich sodann wieder auf den
Weg zurück zur Herberge, um nicht bis auf die Knochen nass zu werden. |