So, nun hat leider bereits der
letzte Ferientag begonnen. Der Himmel ist zwar leicht bewölkt, aber der
erwartete Regen zeigt sich (noch?) nicht. So mache ich mich gemütlich auf
den Weg Richtung Bahnhof. Dabei fahre ich noch einen kleinen Umweg, um einen
Blick auf die gewaltige Öresund-Brücke zu erhaschen, bevor ich mit dem Zug
darüber hinweg fahren werde. Der Zug, den ich nahm, war dann auch ziemlich
gut besetzt. Mit dem ebenerdigen Einstieg war es aber kein Problem, mit dem
Velo hineinzukommen, und so war ich dann gegen elf Uhr in Kopenhagen.
Am Hauptbahnhof in Kopenhagen stieg ich dann praktisch unmittelbar vor einem
kleinen Lift aus. Dort hatte sich bereits eine finnische Gruppe von
Reiseradler versammelt. Da jeweils nur ein einziges Fahrrad mit Fahrer im
Lift Platz hatte, dauerte das Wegkommen vom Bahnsteig etwas länger. Nicht
gekümmert hat dies ein älteres Pärchen, welches sich dann auch beim Lift
positionierte und ihn sich sofort schnappte, als einer der Radfahrer die
Türe öffnete. Tja, wenn man das Ableben vor Augen hat, kann man halt nicht
hinten anstehen…
Da der Zug nach Basel erst um 18.53 Uhr abfuhr, hatte ich nun also noch
beinahe 8 Stunden Aufenthalt in Kopenhagen. Dabei nutzte ich die Stadtkarte
von Kopenhagen, die in der JH von Malmö auflag. In der Karte ist bereits
eine Route mit den Sehenswürdigkeiten eingezeichnet. So schob ich dann mein
Fahrrad mit Gepäck durch die Stadt, denn Zeit hatte ich ja noch genug. Ich
genoss die Atmosphäre in der Stadt, schaute mir die Sehenswürdigkeiten an –
und dies alles bei herrlich strahlendem Sonnenschein. Wo ist jetzt der
angekündigte Regen? Ist der letzte Nacht bereits durchgezogen? Na ja, so
gefällt es mir ja auch besser als im Regen Trübsal zu blasen.
Am späteren Nachmittag legte ich mich dann noch in einen riesigen Park,
genoss die Sonne und ruhte mich aus, bevor ich mich wieder zum Bahnhof
begab. Dort beobachtete ich dann die Anzeige der abfahrenden Züge und
wartete darauf, bis der Zug nach Basel angezeigt wird. Dabei wurde ich
zunehmend nervöser, da sich die Anzeigetafel immer mehr mit Verbindungen
füllte, die sich verspäteten. Ein Blick in die Bahnhofhalle zeigte aber,
dass es nicht nur mir so erging. Dann, keine 10 Minuten vor der Abfahrt,
erschien der CityNightLiner dann doch noch auf der Anzeigetafel. Sofort
machte sich eine Lawine von Leuten und Fahrrädern zum entsprechenden
Bahnsteig, die Rolltreppe hinunter. Dort galt es zuerst einmal, den
richtigen Waggon für das Fahrrad zu finden, und dann das Abteil, in dem ich
selbst die Fahrt verbringen werde. Aber schlussendlich hat dann alles
zeitgerecht geklappt.
Das Abteil teilte ich dann mit anderen Velofahrern. Einerseits war da ein
Pärchen aus der Innerschweiz, welche Radferien in Südschweden verbrachte,
andererseits stieg noch eine Orientierungsläuferin zu, die auch kleinere
Touren mit ihrem Velo machte. Und so konnten wir uns gegenseitig von unseren
bestandenen Abenteuern berichten.
In Kolding schloss sich dann der Kreis, und ich warf noch einen Blick auf
den Perron, wo die Reise drei Wochen zuvor begann. Nun geht es wieder nach
Hause, und eine herrliche Radtour ist nur noch Vergangenheit. Aber die
nächste, weitaus grössere Tour kommt bald… |