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06.08.16 Dubrovnik (HR)

2 km

   
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Ein neues Jahr, eine neue Tour. aus familiärem Anlass beginnt diese 2016 in Dubrovnik - aber das Abenteuer hat natürlich nicht erst dort begonnen...

Am Morgen fuhr ich mit dem Zug zum Flughafen Zürich, so dass ich 2 Stunden vor Abflug am Flughafen ankam. Die 2 Stunden hatte ich dann aber auch bitter nötig. Ich glaube, ich kam vorher noch nie zum Gate, als das Boarding bereits im Gange war!

Zuerst galt es mal, einen Trolley zu ergattern. Da ich zuhinterst im Zug war, damit mein Gepäck Platz hat, musste ich den fahrbaren Untersatz zuerst mal herholen. Und dann kam gleich noch eine Überraschung: Wer hatte denn da die glorreiche Idee, bei jedem Trolley ein Band drüberzuspannen? Wie soll man denn da vernünftig ein Fahrrad laden können? Nach ein paar Versuchen hatte ich eine Möglichkeit gefunden, das Gepäck und Fahrrad halbwegs auf den Trolley zu bringen. Ich stiess dann unterwegs zwar an verschiedenen Abschrankungen und anderen Gepäcksstücken mit dem Fahrrad an, aber das war mir dann auch egal. In Dubrovnik sind sie jedenfalls klüger und die Trolleys können normal beladen werden.

Die nächste Herausforderung wartete aber sogleich: immer wieder den nächsten Lift suchend zum richtigen Check-in Schalter gelangen. Als ich dann dort ankam, wurde ich aber sogleich wieder abgewiesen: zuerst müsse ich noch zu den Self-Boarding-Terminals.

Eine Weile später hatte sich auch dort die Schlange vor mir wieder abgearbeitet, so dass ich wieder am Check-in Schalter anstehen durfte. Wie üblich - das war immerhin keine Überraschung - konnte ich das Fahrrad dort nur wägen, nicht aber abgeben und bezahlen. Der Sperrgutschalter war aber nicht mehr weit, und bezahlen könne ich gleich am Schalter nebenan. Okay, am Schalter nebenan angestanden, um dann die Auskunft zu erhalten, dass ich dort doch nicht bezahlen könne. Das müsse ich bei einem anderen Check-in an der Ticketinformation erledigen...

Immerhin durfte ich zuerst am Sperrgutschalter ein paar Dutzend Meter weiter das Fahrrad abgeben, so dass ich dann wenigstens nur noch mit dem Handgepäck die weitere Reise durch den Flughafen antreten musste. Nach ein paar Minuten, wo ich mich wieder durch das Chaos bei den Self-Boarding-Terminals drängeln musste, fand ich dann auch die Ticketinformation und konnte da wiederum ein paar Minuten später die Zahlung vornehmen. Die Personen- und Gepäckskontrolle war danach so ziemlich die leichteste Hürde zum Flugzeug, wo ich dann als einer der letzten Passagiere in die Propellermaschine Richtung Zagreb einstieg.

Nach dieser Anstrengung genoss ich ein paar Augenblicke Mittagsschlaf, so dass wir schon rasch wieder in Zagreb landeten. Als ich nach dem Aussteigen in den Transferbus einstieg, wählte ich dort einen Platz ganz hinten mit Blick auf das Gepäckband. Als ich sah, dass mein Fahrrad aus dem Flugzeugbauch kam, hatte ich zuerst einen kurzen Moment der Erleichterung - doch dann fielen mir fast die Augen aus! Was haben die in Zürich wieder meinem Fahrrad angetan?!? Das halbe Fahrrad war aus dem Transportsack geschält, und eine der Packtaschen, die ich als Polsterung am Fahrrad hatte, wurde bereits separat heruntergereicht! Da kam mir natürlich sofort wieder 2010 in den Sinn, als ich das Fahrrad wohlverpackt in einer Kartonschachtel am Freitagabend zum Flughafen Zürich brachte. Als ich dann am Samstag morgen im Flugzeug Richtung Stockholm sass, wurde das Gepäck angeliefert - und da sah ich, dass die Schachtel völlig zerrissen und die als Polsterung dienende Isomatte auf dem Rollfeld lag. Am Flughafen Zürich braucht man also nicht eine ganze Nacht, um eine Fahrradverpackung zu zerstören, es reichen bereits 90 Minuten!

2010 hatte ich das Glück, dass ich das Gepäck (inklusive Isomatte) in Stockholm doch noch vollständig übernehmen konnte - doch wie geht die Geschichte diesmal aus? Mit diesen zweifelnden Gedanken liess ich in Zagreb die erneute Personen- und Gepäckskontrolle über mich ergehen, wartete auf das Boarding und flog dann mit Düsenantrieb nach Dubrovnik.

An der Gepäcksausgabe in Dubrovnik stieg dann die Spannung ins Unermessliche. Als sich das Gepäcksband in Bewegung setzte, öffnete sich daneben auch eine grosse Tür für das Sperrgut. Ich wagte kaum hinzusehen, denn von Verpackung war nun kaum mehr was zu sehen... Ich nahm das Häufchen Elend im Empfang und konnte immerhin feststellen, dass die Kleider-Polsterung an Lenkervorbau und Sattelrohr perfekt gehalten haben. Im Transportsack befand sich gerade noch das Vorderrad sowie die Fahrradtasche, die sich abgerissen hatte.

Aber wo ist die Isomatte? Und wo ist der Schlafsack? Beides hatte ich anstelle vom Vorderrad als Polsterung angebracht, doch scheint dort die Befestung nicht gehalten zu haben. Nur noch die Wolldecke war an ihrem Platz.

Hmmm.... Da sehe ich auf dem Gepäcksband plötzlich etwas Oranges leuchten - meine Isomatte! Und der Schlafsack war auch nur wenige Meter dahinter! Puh, nochmals Glück gehabt! Als ich das Fahrrad mit dem restlichen Gepäck auf den Trolley lud, schaute ich immer wieder auf das Gepäckband, aber da kamen keine Einzelteile mehr hervor.

So hoffte ich, dass das Gepäck komplett ist und buchte für 40 Kuna - Kroatisches Bargeld hatte ich mir bereits am Flughafen von Zagreb besorgt - eine Busfahrt nach Dubrovnik. Das Fahrrad und die übrigen Einzelteile meines Gepäcks hatten im Bauch vom Bus perfekt Platz, als ich es über die Koffer der anderen Passagiere legte. Auf der Fahrt bekam ich dann erste Einblicke von den Strassenverhältnissen - und die trafen ziemlich genau meine Befürchtungen: Eng, viel befahren, kurvig auf der x- und y-Achse. Das wird dann am Montag ein Riesenspass Richtung Norden...

Es kam dann auch mal Dubrovnik ins Blickfeld, wie es sich mit seiner historischen Stadtmauer gegen das Meer abgrenzt. Und als wir dann wirklich hineinfuhren, sah ich, dass diese imposante Mauer wohl rund um die Altstadt geht - jetzt ist dieses Fleckchen Erde morgen ganz sicher einen Besuch wert!

In Pile, gleich vor der Stadtmauer, hielt der Bus dann an und ich machte mich daran, mein Fahrrad zu inspizieren und zusammenzusetzen. Da gab es dann wirklich erfreuliche Nachrichten: Es fehlte tatsächlich nichts, und es war nichts verbogen oder gebrochen. Als ich danach bei erfrischendem Wind die 2.5 Kilometer zu meinem Apartment Villa Music fuhr und dieses auf Anhieb fand, gab es schlussendlich doch noch ein Happy End! Mögen die nächsten Tage aber bitte weniger nervenaufreibend sein...

 
                                       
                     
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