17.07.12 | Jausiers - St-Dalmas / Valdeblore |
98 km |
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via | St-Sauveur-sur-Tinée | |||||||||
Pässe | Cime de la Bonette (2802m) | |||||||||
Obwohl ich heute "nur" auf 1200m übernachtete, wurde es in der Nacht wieder so kühl, dass ich den Schlafsack schliessen musste. Da ich aber direkt neben dem Einstieg zur Cime de la Bonette übernachtete, musste ich nicht speziell auf Sonnenschein warten - die Steigung gibt warm genug... Und da war sie also, die Cime de la Bonette: 24km lang, 1600m Höhenunterschied. Allein schon bei diesen Daten wird einem warm ums Herz, so dass ich dann auch nach 2km das langärmlige Trikot auszog und das kurzärmlige Shirt über das Thermounterhemd streifte. Die Steigung war überwiegend in einem Bereich von 7-8%, aber dank dem halben Ruhetag gestern kam ich prima voran - bis dann der letzte Kilometer kam. Da kann man eigentlich schon rüber auf die andere Seite, aber das wäre ja mit einer Höhe von 2700m noch nicht die höchste befahrbare Stelle Europas. Also wurde eine Schleife rund um den Gipfel gebaut, welche auf 2802 Meter hinaufführt. Und diese 100 Höhenmeter sind dann mehrheitlich auf etwa 700 Meter zu überwinden! Doch auch diese Passage konnte ich meistern und oben angekommen das obligate Gipfelfoto schiessen. Zu Fuss ging ich dann noch ein bisschen höher auf die Spitze vom Berg, wo man auf 2862m einen fantastischen Rundblick geniessen konnte. Auf der Cime de la Bonette traf ich auch einen Berner, der mit seinem Motorrad in 2 Tagen hier runtergefahren (bzw. hochgefahren...) ist und heute Abend wieder zu Hause sein wird. Und dann war da noch der echte Tour de France-Velofahrer, welcher Frankreich auf ca 5'000 km mit einem Zeitlimit von 30 Tagen umrundet! Nun, ich machte mich dann mal auf die lange Abfahrt, und trotz strahlendem Sonnenschein hatte ich infolge der Höhe einige Schichten Kleider übergezogen: Das Thermounterhemd, das Langarmtrikot und die Jacke. 1000 Höhenmeter tiefer hielt ich dann aber in kurzen Abständen an, um die Bekleidung anzupassen. Zuerst das Langarmtrikot weg, dann die Jacke weg und dafür das Kurzarmhemd, schlussendlich Thermounterhemd weg und nur noch Kurzarmhemd! Da machte sich langsam aber sicher das milde Mittelmeerklima bemerkbar, denn ich könnte das Tal der Tinée hinunter bis nach Nizza fahren. Aber was soll ich schon in Nizza? Deshalb wollte ich eigentlich in St-Sauveur-sur-Tinée übernachten. Da machte der Campingplatz allerdings nicht gerade einen einladenden Eindruck und öffnete erst um 17 Uhr, ich war aber bereits um viertel nach drei dort. Also kurzes Kartenstudium - und ich entschied mich für eine Bergankunft in Valdeblore mit Hotelübernachtung. Los ging es auf einer Höhe von 450 Metern - zum ersten Mal seit dem Anstieg zum Col de Télégraphe war ich überhaupt mal wieder unter 1000 Metern - und mein Ziel lag 8 Kilometer später auf einer Höhe von wieder 1000 Metern. Das ging nochmals kräftig in die Beine - und als ich ankam, war das Hotel ausgebucht! Sie machten einen kurzen Anruf, und im nächsten Hotel konnte ich ein Zimmer reservieren. Dieses ist aber 5 km weiter auf 1300 Metern! Also galt es, nochmals alle Kraft zu sammeln und auch dieses Stück noch zurückzulegen. Ehrlich gesagt nahm ich da von der Umgebung nicht mehr viel wahr, ausser das die Strasse relativ frisch geteert worden war und in einem ausgezeichneten Zustand ist. Aber noch viel wichtiger war: um 18.30 Uhr habe ich das Hotel erreicht und konnte die Dusche und ein ausgezeichnetes Nachtessen geniessen! Morgen sehen wir dann weiter, ob mir meine Beine diesen Kraftakt übel nehmen werden... |
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